Alain Berset zu Besuch in Biel zum Tag der Kranken 2018
Blumengrüsse der Spitex AareBielersee zum Tag der Kranken
Gemeinsames Mittagessen in Biel nach dem Gottesdienst zum Tag der Kranken
Heidi Hanselmann besucht Patienten am Tag der Kranken

«Wir machen am Tag der Kranken mit, weil er zu uns und unserem Engagement passt»

Seit zehn Jahren ist Romy Graf Allenspach eine wichtige Person für den Tag der Kranken. Ihr ist es zu verdanken, dass jedes Jahr zu diesem Tag über 3'500 Menschen im Kanton St. Gallen einen Blumengruss erhalten. Sie gibt einen Einblick in ihre Aktion und erzählt mit viel Herzblut, warum das Engagement auch für das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) wertvoll ist.

Seit sehr vielen Jahren beteiligt sich das SRK Kanton St. Gallen mit einer Aktion am Tag der Kranken. Warum?
Die Idee der Aktion Tag der Kranken stimmt genau mit unserem Grundsatz überein, sich für hilfsbedürftige Personen einzusetzen. Neben unseren Dienstleistungen, welche sich nach diesem Grundsatz richten, ist es sehr schön, auch eine solche jährliche Aktion durchführen zu können, mit welcher wir hilfsbedürftigen Personen eine kleine Aufmerksamkeit unsererseits zukommen lassen können.

Was genau passiert bei Ihnen am ersten Märzsonntag, dem Tag der Kranken?
Am Tag der Kranken bringen die Spitex-Organisationen im ganzen Kanton eine Orchideenrispe mit einer Begleitkarte vom SRK ins Zuhause von Betagten, Kranken und Menschen mit einer Behinderung. Tagesstätten im Kanton geben Blumen an ihre Besucher ab. Insgesamt erhalten so jedes Jahr über 3'500 Personen einen Blumengruss.

Das tönt als wären viele Menschen beteiligt, ist das nicht aufwändig zu organisieren, zumal der Kanton St. Gallen ja sehr weitläufig ist?
Die Zusammenarbeit mit dem Blumenhändler sowie den Spitex-Organisationen und Tagesstätten ist gut eingespielt und dementsprechend ein geringer Aufwand. Die Blumen werden vom Blumenhändler am Vortag zum Tag der Kranken direkt an die verschiedenen Spitex-Organisationen und Tagesstätten geliefert, sonst wäre dies logistisch effektiv sehr anspruchsvoll. Die Spitex-Organisationen verteilen die Blumen während ihrem Einsatz in ihren Regionen, wenn sie sowieso bei den Leuten zu Hause sind.

Was ist Ihre Aufgabe bei der Aktion?
Ich koordiniere die Blumenbestellung mit den Spitex-Organisationen und Tagesstätten. Zudem lasse ich eine Begleitkarte drucken, die ich vorab den beteiligten Organisationen schicke.

Wer ist sonst noch beteiligt beim SRK?
Meine Kolleginnen vom Marketing pflegen die Kontakte zu den Spitex-Organisationen und Tagesstätten. Zudem beteiligen sich die Kantonalverbände Thurgau und Graubünden an der Sammelbestellung beim Blumenhändler – die Verteilaktion organisiert dann jeder Kanton für sich mit unterschiedlichen Kooperationspartnern.

Mit der Aktion machen Sie jedes Jahr vielen Menschen eine grosse Freude. Sehen Sie in der Aktion auch einen Mehrwert für das SRK respektive Ihre Organisation und wenn ja, welchen?
Der Zweck der Aktion, ein Zeichen für mehr Menschlichkeit zu setzen, ist überaus wertvoll. Zudem ist die Kooperation mit den Spitex-Organisationen und Tagesstätten wertvoll, da sich durch die Kontaktpflege immer wieder auch andere Möglichkeiten der Zusammenarbeit – also über die Aktion hinaus – ergeben.

Wie sieht es mit den Kosten aus?
Das Verhältnis von Zweck und Aufwand fällt bei dieser Aktion auch sehr positiv aus, da unser Aufwand relativ gering ist. Die Blumen und Karten kosten zusammen um die CHF 10’00.00. Gemessen an dem Zeichen, das wir setzen können und der Anzahl Personen, die wir erreichen, ist dieser Betrag aus meiner Sicht nicht sehr hoch.

Das SRK St. Gallen gibt die Blumen ja nicht persönlich ab. Erhalten Sie trotzdem Rückmeldungen?
Die meisten Reaktionen erhalten vermutlich schon die Spitex-Organisationen, direkt, wenn sie unseren Blumengruss abgeben, aber auch wir erhalten jedes Jahr viele schöne Rückmeldungen per Telefon und mit Briefen. Zum Teil sind diese Rückmeldungen sehr berührend. Wir spüren, dass viele dieser Menschen einsam sind und sich darum sehr freuen über die Orchideenrispe.

Was raten Sie anderen Organisationen, die neugierig geworden sind und nun auch etwas am Tag der Kranken realisieren wollen am 7. März 2021, haben Sie Tipps?
Blumen verteilen und Blumen bekommen bereitet grosse Freude. Interessierte Organisationen im Kanton St.Gallen können sich gerne bei uns melden, damit über eine Zusammenarbeit gesprochen werden kann. Für die Zukunft wäre aber sicherlich auch denkbar, etwas Anderes als Blumen zu verschenken. Aus Klimaschutzgründen könnten auch Taschentücher oder Ähnliches verteilt werden.

Und zum Schluss: Gibt es ein Ereignis rund um den Tag der Kranken, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Einmal mussten wir die Blumenverteilung um einen Tag verschieben, weil der Wetterbericht nachts minus 25 Grad voraussagte. Die Blumen hätten beim Transport Schaden genommen. Da mussten wir kurzfristig umorganisieren. Aber alle Beteiligten zeigten vollstes Verständnis und die Blumen sind einen Tag später schadlos bei den Beschenkten angekommen.

 

Romy Graf Allenspach ist Fachverantwortliche Kinderbetreuung zu Hause und Verantwortliche Tag der Kranken beim Schweizerischen Roten Kreuz, Kanton St.Gallen.

Tag der Kranken

02. März 2025

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